MIRACUM-Symposium 2022 in Gießen gibt Richtung für MII Ausbau- und Erweiterungsphase vor

Foto von Hörsaal mit vollem Plenum, aufgenommen von hinten

Vom 20.- 21. September 2022 fand an der Justus-Liebig-Universität Gießen das MIRACUM-Symposium statt. Mit Stolz können wir nun von einer erfolgreichen Veranstaltung berichten und die Vorträge zur Verfügung stellen.

Schon alleine die Teilnehmerzahl von fast 200 Gästen aus ganz Deutschland (davon ca. 50 online im livestream zugeschaltet) zeigte das große Interesse an dem diesjährigen Symposium.

Zu Beginn der Veranstaltung  durften sich die Anwesenden neben der Begrüßung der Vertreter der Justus-Liebig-Universität, der Technischen Hochschule Mittelhessen und des Konsortialleiters Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch auch über ein Grußwort der hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, in Form einer Videobotschaft freuen.

Inhaltlich startete der Kongress mit einer der wichtigsten Bausteine in der Struktur der zukünftigen medizinischen Forschungsarbeit, dem „Datenintegrationszentrum (DIZ) als digitale Plattform und Dienstleister in der medizinischen Forschungsunterstützung“. Über die Datenintegrationszentren (weitere Informationen zu DIZ finden Sie hier) werden in Zukunft „Real World Daten“ aus der Versorgungsdokumentation für die Medizinforschung bereitgestellt werden. Dabei konnte man sich in den Vorträgen von der Breite der Aufgaben innerhalb eines DIZ überzeugen; vom DIZ als Dienstleistungs- und Beratungszentrum über die Anbindung externer Häuser bis hin zu Fragen der Wirtschaftlichkeit, um hier nur einige Beispiele zu nennen.

Mit Blick auf den Beginn der Ausbau- und Erweiterungsphase der MII ab 01.01.2023 (Medizininformatik-Initiative) war der Blick naturgemäß auch nach vorne gerichtet. So wurden in der Session „MIRACUM im Forschungsumfeld der deutschen Medizininformatik“ unter anderem auch Schwerpunkte, wie Synergien zwischen den DIZ und dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) oder auch Chancen und Herausforderungen durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) und die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (nfdi) näher betrachtet.

In dem vollen Programm des Symposiums wurde aber auch der Praxisbezug nicht vergessen. Im Gegenteil: Das Thema Patientenversorgung wurde sogar in zwei verschiedenen Sessions beleuchtet. Themen hierzu waren (auszugsweise) die Translation des Molekularen Tumorboard des Use Case 3 des MIRACUM-Konsortiums, regulatorische Anforderungen medizinischer Software oder die Nutzbarkeit von Schwarmintelligenz im medizinischen Bereich. Die Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit (MIDIA-Hub, MiHUBx, LeMeDaRT und DECIDE) und die Nachwuchsforschergruppen (Link zu weiteren Informationen) konnten mit den Berichten und der Vorstellung erster Ergebnisse beeindrucken.

Der Fokus war auch in diesem Jahr über den Tellerrand hinaus gerichtet. So wurden ausgewählte Initiativen der Digitalisierung in der Medizin, wie bspw. das Forschungsdatenzentrum Gesundheit (angesiedelt am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)) oder auch die Relevanz der MII für die Kinderheilkunde vorgestellt und diskutiert.

Nicht zuletzt wurde auch in diesem Jahr wieder auf eine der größten Herausforderungen in der Medizininformatik hingewiesen, die Aus-, Fort- und Weiterbildung zukünftiger Fachkräfte. Die Nachfrage im Bereich Human Ressources wächst jährlich und kann derzeit weder in der Wirtschaft noch in der Wissenschaft bedient werden. Mit dem onlinebasierten Master „Biomedizinische Informatik und Data Science“ (BIDS) und dessen Zertifikatsprogramm, die maßgeblich von der Hochschule Mannheim vorangetrieben/betreut werden, soll dem entgegengewirkt werden (weitere Informationen Master BIDS).

Wir bedanken uns bei den internationalen Referenten für ihre eindrucksvollen Vorträge und bei den Kollegen und Kolleginnen in Gießen für die arbeitsintensive, aber sehr erfolgreiche Organisation. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Symposium in 2023.

Die Folien zu den einzelnen Vorträgen sind nun unter der Veranstaltungsseite abrufbar.

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